This blog is dedicated to the sublime instruments called nose flutes and which produce the most divine sound ever. We have chosen to discard all the native models from S. Pacific and Asia, for they need fingering to be played. We'll concentrate on "buccal cavity driven" nose flutes : the well patented and trademarked metal or plastic ones, plus, by a condemnable indulgence, some wooden craft or home-made productions.

Nov 26, 2012

This Amazing Mr. Goldstein - Part I

In his Questions of Phonetic Theory, written in 1916, William Perrett mentioned a Humanatone imitation, « in an inferior quality, and sold as the Wunderflöte. »



Perrett found the info in Allgemeine Akustik und Mechanik des menschlichen Stimmorgans, by Dr. Albert Musehold. I found a PDF version of the book. It was published in 1913 in Berlin, Germany, but the forewords are dated of October 1912 (dates are important, as we'll figure later).

Indeed, as mentioned in Perrett, the Musehold's text deals with the Wunderflöte, pages 40 and 41. The text itself is of no superior interest for non-acoustician nose flute lovers [however, I typed it in plain text for those who would like to copy-paste it in Google translate].
No, the text is of no interest for us, but one footnote is: it simply details the name and address of the Wunderflöte inventor: J. Goldstein, Lothringer Straße 100, Berlin.



And the plain text:
Es ist leicht ersichtlich, wie verschiedene Kombinationen der Tätigkeit der Zungenmuskeln eine reiche Vielgestaltigkeit der Zunge hervorzurufen imstande sind. Dieser große Wechsel der Form der Zunge mit der Beweglichkeit des Mundbodens durch die Bewegungen des Unterkiefers, sowie die willkürliche Veränderung der Größe und Form der Mundöffnung mit Hilfe der Backen- und Lippenmuskeln, ermöglichen eine weitgehende und in vielen Abstufungen erreichbare Veränderung der Form und des Volumens der Mundhöhle. Das hat bereits Wheatstone bei seinen Untersuchungen über die Vokalklänge bewiesen, in denen er die Mundhöhle durch Raum- und Form Veränderung für die Tonhöhen verschiedener Stimmgabeln als Resonator abzustimmen vermochte. Das zeigen die mit dem Munde erzeugten Pfeiftöne, welche dadurch entstehen, daß die in der Mundhöhle befindliche Luft infolge der Reibung in der Lippenenge in stehende Schwingungen versetzt wird. Ganz besonders aber läßt sich die Veränderlichkeit des Mundkanals durch ein neuerdings erfundenes Instrument, die sogenannte "Wunderflöte" nachweisen, welcher die Mechanik der Flötenpfeife zugrunde liegt. Sie wird von den Nasenlöchern angeblasen, während der "Ausschnitt" der Pfeife auf dem mehr oder weniger geöffneten Munde liegt, so daß die Mundhöhle als "Pfeifenkörper" fungiert. Wir haben bisher nur die zylindrischen, prismatischen und konischen Pfeifenkörper kennen gelernt und wissen, daß dort die Tonhöhe der Flötenpfeife wesentlich bedingt ist durch die Länge des Rohres. Es gibt aber auch Pfeifen, deren Dimensionen nur geringe Unterschiede aufweisen, wie die Ocarina. Bei diesen sogenannten "kubischen" Flötenpfeifen ist nach den Versuchen von Sondhaus, die Ton höhe von der Größe ihres Volumens und ihrer öffnungsfläche abhängig. Eine solche komplette kubische Flötenpfeife stellt die Mundhöhle mit der vor die Nasenlöcher und den geöffneten Mund gelegten Mechanik der Wunderflöte dar. Je nachdem nun der Rauminhalt der Mundhöhle vergrößert oder verkleinert wird, ist der Ton der Wunderflöte tiefer beziehungsweise höher. Andererseits bringt bei gleichem Bauminhalt der Mundhöhle die Verkleinerung der Mundöffnung eine Vertiefung, die Erweiterung derselben eine Erhöhung des Tones mit sich. Das ist dieselbe Erscheinung, wie sie Helmholtz auch bei seinen kugelförmigen Resonatoren festgestellt hat: durch Verengerung der freien Öffnung wurde der Ton der Resonatoren tiefer. Es ist demnach erklärlich, daß durch den Wechsel der Größe der Mundöffnung und des Volumens der Mundhöhle eine größere Reihe von Tönen erzielt werden kann. Die Versuche, die ich an mir selbst mit dieser Wunderflöte angestellt habe, ergaben, daß der tiefste Ton, den ich mit diesem Instrument hervorbringen konnte, a', der höchste e''' war. Zweifellos ist diese Tonbreite durch Übung noch zu erweitern und zu ergänzen.

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Musehold wrote notably « a newly invented instrument, (...) the so-called "Wunderflöte" ». What does "newly" exactly mean ? Impossible to say, but let's state, without a major chance of being mistaken, that the Wundeflöte was invented between 1910 and October 1912 (date of the Musehold prologue).

I tried to find more info about a J. Goldstein, living in Berlin around 1910, but found nothing. I wrote to the Berlin Archives office with no answer. I also found no german patent for a Nasenflöte at this time...
But... But I had previously found a British patent that... well, let's take the things in the right order.

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The Wundeflöte was also mentioned on Nasenfloeten.de, the Oberkreuzberger Nasenflötenorchester website, with a quotation of a book called "Zum Problem der Nasenflöte", by Siegfried Wolf, Leipzig, 1941. Thanks to Christian Steinbrecher, already a great assistance in our research, I was able to find a copy of the book.

The topic is the traditional nose flute. However, a short "Europe" chapter deals with "our" urban nose flute and does not teach us something new [however, I typed it in plain text for those who would like to copy-paste it in Google translate]. But, for my greatest pleasure, one page shows a drawing of the Wunderflöte:

And the plain text:
Das Vorhandensein von Nasenspiel in Europa ist der Wissenschaft erst spät bekannt geworden. Sachs erwähnt 1929 nach einem Zeitungsartikel Mazedonien als Verbreitungsgebiet(2), ich kann Deutschland hinzufügen.

Bau: Mazedonien?
Das in deutschen Musikgeschäften als Nasen- oder Wunderflöte geführte kleine Instrument aus Weißblech ist von eigenartiger Konstruktion. Es stellt eine Spaltflöte dar, bei der die Mundhöhle als Resonanzraum wirkt. Durch Veränderung des Rauminhaltes der Mundhöhle werden die verschiedenen Töne erzielt (3). Eine trichterähnliche Vorrichtung nimmt den Nasenatem auf und fuhrt ihn mittels eines flachen Kanals gegen eine horizontale Kante, die sich vor dem Munde befindet. Das Bespielen ist, sofern die Regulierung des Nasenatems keine Schwierigkeiten macht, ebenso leicht und selbstverständlich wie Singen. Der Tonumfang ist verhältnismäßig groß, der Ton wie bei allen nasengeblasenen Instrumenten leise, aber nicht unangenehm.
Für die einschlägige Literatur neu ist ferner, daß in Altaussee (Salzkammergut) Naseninstrumente als Einlage nei konzerten gespielt worden sind (4). Offenbar hat es sich dabei um ganz normale Blockflöten gehandelt, die verhältnismäßig leicht mit der Nase anzublasen sind. Auch heute noch soll das Nasenspiel von 2 Einwohnern gepflegt werden.

Früher weitere Verbreitung ?
Verwendung: Die "Wunderflöte" als Kinder- und Scherzinstrument. Sie wurde schon vor Jahrzehnten (5) auf Jahrmärkten feilgeboten.

Nasenbräuche: Faschingsnasen als Maskenüberreste. Eine Fülle von Redewendungen um die Nase; häufig mit negativem Sinngehalt, wie z. B. "eine N. drehen", "mit langer N. dastehen": Umkehr ins Lächerliche un Negative hat vieles erlitten, das in seinen Wurzeln in alte Zeiten reicht. Zum Symbolwert der Nase vgl. die volkskundliche Literatur. Handwörterbuch zur Deutschen Volkskunde 1934/45 (I) v. 6, 970: Ein Mädchen, das eine große Nase hat, bekommt viele Kinder usw.



Have you noticed?? The Wundeflöte is stamped with an inner ring embossed inside the mouth shield. It means that we have a picture of the flute! Take a look at this photo taken by Mr. Maikel Mei while visiting Mr. Piet Visser and his whistles collection. At this time, we were just aware that the tin nose flute was german ("Made in germany" is stamped on the top of the airduct cover). Now, we know it is the Wunderflöte, herself!:




>>To be continued!


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On the same topic :

- This Amazing Mr. Goldstein - Part I
- This Amazing Mr. Goldstein - Part II


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2 comments:

  1. So it WAS the Wunderfloete after all! Again, a great find and once again many thanks to Herr Steinbrecher! That backdates this nose flute by some 15 years, as we believed it to be from around 1925.

    As I tried this instrument at Piet Visser's home, I noticed that it wasn't a "wonderful" player by all means. Sadly, this is only worsened by the airway of this particular one having been bent significantly. I agree with William Perrett who called it "inferior". It is of major interest historically though.

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  2. Hello Maikel,

    Yes, Piet Visser's flute is a Wunderflöte. But on the dating there are some problems, as you'll read in part 2.

    Regarding the playability: all the vintage metal nosef lfutes I know do not play very well. I think it because of 2 reasons: first, none of their inventors had a real knowledge of how a flute should be to sound well (specifications). Secondly, all of them have a flat labium: Indeed, stamped in a flat tin sheet, the labium is always a part of the sheet, with no bevel. And a beveled-labium is necessary to get a precise sound.

    The only exception I know is the Couchois' one, on which patent one can see a small but real bevel at the labium. And the result is that this flute is much better.

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